Der Autor John Durant stellt in seinem Buch „The Paleo Manifesto“ eine bunte Übersicht über den Paleo Lifestyle zusammen. Dies betrifft nicht nur die Ernährung nach Paleo sondern vielmehr eine Vielfalt von Empfehlungen und Anregungen für eine aus Sicht der Evolution des Menschen sinnvolle Lebensgestaltung.

John hat nach seiner Zeit an der Uni einen stressigen und zeitintensiven Job bei einem Beratungsunternehmen in New York City angenommen. Innerhalb von sehr kurzer Zeit nimmt er 10 Kilo zu, da er sich aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen nicht um seine Ernährung kümmert. Sein Energielevel geht auf und ab, ebenso seine Stimmungslage. Er erkennt, dass ein derartiger Lifestyle zu erheblichen Problemen führt und fängt mit der Paleo Ernährung an. Innerhalb kurzer Zeit verbessert sich sein Wohlbefinden deutlich: er berichtet über ein konstantes Energieniveau, eine ausgeglichene Stimmungslage und bessere Haut.

„Overall I felt like waking up from a perpetual state of hangover.“ (John Durant)

Initiiert durch seine eigenen positiven Erfahrungen fängt er an sich grundsätzlich mit dem Thema der optimalen natürlichen Lebensweise zu beschäftigen. Ähnlich wie die Menschen in der typisch westlichen Gesellschaft sind auch Gorillas in Gefangenschaft nicht ihrem natürlichen Habitat angepasst. John beschreibt in einem eigenen Kapitel die Zivilisationskrankheiten gefangener Gorillas.

Während eines in dem Buch beschriebenen Treffens mit Dr. Liebermann von der Harvard University erfährt er anhand dessen Ausführungen und der besichtigten Artefakte von der Verschlechterung der durchschnittlichen Gesundheitssituation (Zähne, Körperbau, Infektionen) des Menschen beim Übergang zum Ackerbau. Es folgt eine nicht gänzlich falsche Romantisierung des wilden und freien Lebens der Jäger und Sammler, welches durch viel Bewegung, Vielfalt und das Fehlen von chronischem Stress gekennzeichnet war. Er vertritt die These, dass die Menschen damals trotz der vorhandenen alltäglichen Gefahren im Einklang mit sich selbst lebten und Erfüllung in den Aktivitäten gefunden haben, welche für das eigene Überleben und das Überleben der kleinen Gruppe von Mitmenschen nötig war.

Die Darstellung der Historie nimmt einen breiten Raum im Buch ein. Neben der Beschreibung unserer Vorfahren geht der Autor auch auf bestimmte religiöse Vorgaben bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln ein und erklärt deren mutmaßliche Herkunft. Das Auftreten von Mangelerscheinungen ist laut seiner These vom Menschen zumeist selbst ausgelöst und durch einseitige Nahrungsmittelzufuhr verursacht.

Im Weiteren setzt es grundsätzliche Kritik an der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere daran, dass ernährungswissenschaftliche Studien oft ohne Replikation (d.h. die Durchführung einer Zweitstudie) in den Raum gestellt werden und dass aussagefähige Langzeitstudien aufgrund von methodischen Problemen und des hohen Aufwands nahezu nicht existieren.

Natürlich gibt es auch einen Streifzug über die Grundzüge der Paleo Ernährung und zu anderen Themen des Paleo Lifestyle. Hier ist insbesondere die Bewegung zu nennen. Der Autor empfiehlt insbesondere CrossFit als Methode für ein natürliches Training, welches insbesondere durch seine Variabilität besticht. Ein weiteres Kapitel behandelt das Thema Thermoregulierung: hier gibt John eine Vielzahl von Beispielen zu den Vorzügen, den eigenen Körper Hitze und Kälte auszusetzen um damit eine bessere Anpassungsfähigkeit zu erzeugen und Erkrankungen zu vermeiden. Zusätzlich werden noch Themen wie Schlaf und die Wirkung der Sonneneinstrahlung auf den menschlichen Organismus behandelt.

Das Buch „Paleo Manifesto“ ist Anregung für jeden, der einen natürlichen Lebensstil pflegen will, sehr zu empfehlen. Durch die Vielzahl unterschiedlicher Themen und Anekdoten wird wohl jeder etwas Neues und für ihn interessantes darin finden.

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