Paleo Nahrungsmittel in der Grauzone
Erfahre mehr über Lebensmittel die individuell geeignet sein können, streng genommen aber nicht vollständig konform mit der Paleo Diät sind!Unter der Grauzone lassen sich alle Lebensmittel fassen, die aus bestimmten gesundheitlichen Gründen als kritisch für die Ernährung des Menschen angesehen werden, die aber je nach individuellem Bedürfnis (z.B. bei Sportlern mit erhöhtem Kalorienbedarf) oder individueller körperlicher Konstitution bzw. Veranlagung (z.B. wenn Milch gut vertragen wird) Eingang in die Ernährung finden können. Auch können bestimmte Lebensmittel durch spezielle Zubereitungsarten genießbarerer gemacht werden. Welche Lebensmittel aus der Grauzone geeignet sind, lässt sich pauschal nicht beantworten, dies muss jeder selbst kritisch hinterfragen bzw. sozusagen am eigenen Leib ausprobieren.
Milchprodukte
Milchprodukte werden seit etwa 8-9.000 Jahren in verschiedenen Formen konsumiert (Rohmilch, Joghurt, Käse, Butter etc.). Es ist nicht völlig auszuschließen, dass sich einige Menschen gut an den Konsum von Milch angepasst haben. Während in weiten Teilen Asiens eine hohe Rate an Laktoseintoleranz besteht, haben westlich-europäische Menschen deutlich weniger Probleme mit Milchprodukten.
Wer also keine Probleme beim Konsum bestimmter Milchprodukte bemerkt, kann zu weiteren Milchprodukten greifen. Mögliche Arten potenziell „guter“ Milchprodukte sind Rohmilch (enthält das Enzym Lactase, welches bei der Verarbeitung der Laktose nötig ist), gereifte Käsesorten, fermentierter Joghurt (Unterstützung der Darmflora) und Schlagsahne mit sehr hohem Fettgehalt (enthält wenig Kasein). In jedem Fall zu empfehlen sind Ghee und Butter auch von Kühen aus Weidehaltung. Meidet aber bitte extrem stark verarbeitete Milchprodukte, insbesondere solche mit Zusatzstoffen!
Hülsenfrüchte
Auch Hülsenfrüchte gehören ähnlich wie bestimmte Milchprodukte schon seit etwa 8.000 Jahren zum Speiseplan bestimmter Volksgruppen. Möglicherweise haben sich auch hier einige Menschen an den Genuss gewöhnt.
Zudem muss erwähnt werden, dass die Probleme mit Hülsenfrüchten zum Teil durch die Art der Zubereitung verhindert werden können. So können die Schadstoffe z.B. durch Fermentieren, Kochen, Einweichen (etwa 12 Stunden) oder Keimen (2-3 Tage nicht zugedeckt keimen lassen) größtenteils unschädlich gemacht werden. In früheren Zeiten wurden Hülsenfrüchte beispielsweise für mehrere Tage eingeweicht!
Auch ist der Gehalt der Anti-Nährstoffe nicht für alle Hülsenfrüchte gleich. So weisen grüne Bohnen und frische Erbsen einen geringen Anti-Nährstoffgehalt auf.
Weiße Kartoffeln
Kartoffeln sind sehr stärkereich und für Menschen, die ihr Gewicht reduzieren möchten nicht unbedingt geeignet. Die in der Kartoffel enthaltenen Schadstoffe sind in der Schale konzentriert, die im Normalfall bei der Zubereitung entfernt wird.
Nicht mit der weißen Kartoffel verwandt ist die Süßkartoffel. Sie ist aufgrund der enthaltenen komplexen Kohlenhydrate sehr gesund und kann uneingeschränkt empfohlen werden.
Insbesondere wer einen höheren Energiebedarf hat – z.B. Sportler – kann weiße Kartoffeln auch als Energiequelle nutzen. Man sollte aber auf jeden Fall darauf achten nebenbei noch weitere gute Mikronährstoffe zu konsumieren!
Weißer Reis
Weißer Reis entsteht, indem das Korn geschliffen wird. Dabei werden die Schale, die Silberhaut und der Keimling entfernt. Der weiße Reis besteht nur noch aus Zuckermolekülen und ist seiner natürlichen Mikronährstoffe im Wesentlichen beraubt! Allerdings enthält weißer Reis im Gegensatz zum Vollkornreis keine in der Schale konzentrierten Anti-Nährstoffe. Positiv ist natürlich auch, dass der Preis stimmt und die Zubereitung einfach ist.
Weißer Reis ist pure nährstoffarme Energie und sollte ähnlich wie Kartoffeln nur von Menschen mit erhöhtem Energiebedarf konsumiert werden.
Kaffee
Kaffee ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Für Kaffeekonsum spricht, dass im Kaffee Antioxidianten enthalten sind, die kognitive Leistung verbessert wird sowie Herz und Gefäße geschützt werden. Nachteile sind potenzielle Magen-Darm-Probleme oder eine verminderte Insulinsensitivität. Starker Kaffeegenuss kann die Kortisolausschüttung stimulieren (Ausschüttung von Stresshormonen). Der Kortisolspiegel ist dann zu hoch. Die Folgen sind Gewichtszunahme, Schlafstörungen und eine Unterdrückung des Immunsystems.
Wer Kaffee gut verträgt und diesen in Maßen genießt, braucht diesen nicht unbedingt zu streichen. Problematisch ist es aber, wenn der Kaffee z.B. am Morgen nötig ist, um überhaupt zu funktionieren. Am besten kauft ihr Kaffee aus biologischem Anbau, da der konventionelle Kaffeehäufig mit Schadstoffen und Pestiziden belastet ist.