Paleo Süßstoffe

Wer anfängt, sich Paleo zu ernähren, stellt sich oft die Frage, welche Süßstoffe „erlaubt“ sind. Einige Paleo-Blogs haben dieses Thema aufgegriffen und untersucht, ob denn Honig, Agavennektar, Stevia, Xylitol, Erythrit, Saccharin, Ahorn- und Rübensirup, Kokoszucker oder sogar Aspartam etc…. konform sind. 

Die Frage, welcher Süßstoff konform mit der Paleo Ernährung ist, führt aber auch ein wenig vom wirklich wichtigen Thema weg und das ist die Frage, wozu man diese – unabhängig vom Geschmackserlebnis – überhaupt konsumieren sollte. 

Wer nach einem „gesunden“ Süßstoff sucht, wird grundsätzlich enttäuscht werden. Sicher haben einige natürliche Süßstoffe wie z.B. Honig auch positive Eigenschaften, jedoch ist allen gemein, dass sie keine oder nur sehr wenige Nährstoffe besitzen. Der glykämische Index mag schwanken, ergibt aber bei der Untersuchung auf den gesundheitlichen Aspekt nicht so richtig viel Sinn, da es bei Süßstoffen in erster Linie auf die verzehrte Menge ankommt. Ein Stück Würfelzucker im Kaffee ist vor diesem Hintergrund weniger schädlich als eine 250g-Packung „natürlicher“ Honig im Paleo-Kuchen. Ohne in die chemischen Details des Zuckers einzutauchen, lässt sich grob sagen, dass ein Zuckermolekül eben ein Zuckermolekül ist – egal ob Honig oder Würfelzucker. 

Wie aber sieht es mit Früchten und Beeren aus? 

Früchte und Beeren

Beeren

Früchte und Beeren enthalten grundsätzlich auch Zucker. Warum wird also der „normale“ Zucker verteufelt und die Früchte gelobt? Was also ist der Unterschied? Früchte und Beeren sind „gesund“, weil sie viele weitere Nährstoffe – insbesondere Vitamine – enthalten. Zudem enthalten Früchte und Beeren im Gegensatz zu Süßungsmitteln Ballaststoffe, sofern sie im Ganzen gegessen werden. Dies führt dazu, dass das Sättigungsgefühl viel schneller eintritt und man nicht in Gefahr läuft, zu viel Zucker zu essen. 

Wer aber z.B. die Früchte oder Beeren trinkt, kann relativ viel Zucker zu sich nehmen. Ein Glas Orangensaft (ca. 3 Orangen) hat ca. 25g Zucker. Dies entspricht etwa der Menge eine Glases Coca-Cola (27g). Vom Zuckergehalt also kein Unterschied! 

Die gleiche Problematik besteht bei getrockneten Früchten. Auch hier sollten am besten keine Unmengen konsumiert werden!

Und was heißt das jetzt? 

Wie bei vielen anderen anderen Lebensmitteln kommt es auf das Augenmaß an und die jeweilig individuelle Veranlagung. Wer gern Übergewicht verlieren möchte, sollte um Süßstoffe einen größeren Bogen machen, auch wenn diese paleo sind. Zudem sollten Früchte und Beeren nur sporadisch und wenn dann im Ganzen gegessen werden. Es ist auch zu empfehlen, Früchte und Beeren nicht als einzelne Mahlzeit sondern als Teil einer Mahlzeit zu essen, da die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel dann geringer ist.